Autsch…..Das war eine Qualle. Den meisten von uns, die wir auf Mallorca leben oder häufig zum Urlaub ans Mittelmeer fahren, ist es sicher schon einmal passiert: Beim Schwimmen kommt man einem der ungeliebten Schwabbeltiere zu nahe. Manchmal sogar unbewusst, hat man doch die Qualle selbst gar nicht gesehen. Aber ihre Tentakeln sind 2 bis 3 Meter lang und mit Tausenden giftbeladener Nesselkapseln bestückt. Das Nesselgift kann beim Kontakt mit Menschen zu starken, brennenden Hautreizungen führen.
Da uns die Quallensaison noch bevor steht – üblicherweise beginnt sie Ende des Sommers/Anfang Herbst, wenn das Mittelmeer besonders warm ist – möchten wir von Allmedica Puerto de Andratx aufzeigen, wie man nach dem Kontakt mit einer Qualle richtig reagiert, welche Hausmittel geeignet sind und was auf keinen Fall auf die geschädigte Haut soll.
Denn leider stellen die Ärzte in unserer Praxis auf Mallorca immer wieder fest, dass Patienten sich selbst falsch behandeln oder den Kontakt mit einer Qualle unterschätzen („…die gibt es ja in der Ostsee auch…“).
Sind Quallen auf Mallorca gefährlich?
Auf Mallorca kommen vor allem Feuer- und Leuchtquallen vor. Ein Kontakt mit ihnen ist schmerzhaft, aber üblicherweise nicht lebensbedrohlich. Seltener wird die Portugiesische Galeere gesichtet, deren Tentakeln bis zu 50 Metern lang werden. Auch hier ist der Kontakt schmerzhaft, aber für gesunde Menschen nicht tödlich.
Welche Symthome treten nach einen Quallenstich auf?
Der Kontakt mit einer im Mittelmeer heimischen Feuerqualle löst Schmerzen, Juckreiz und Ausschlag aus, ist aber in der Regel nicht gefährlich. Besondere Vorsicht und ärztliche Behandlung ist nur dann geboten, wenn die Person stark allergisch oder panisch reagiert.
Dort, wo die Nesseln der Qualle die Haut berührt haben, bilden sich in manchen Fällen eitergefüllte Bläschen, die nach einiger Zeit aufplatzen. In manchen Fällen gehen Quallenstiche oft mit bleibenden Vernarbungen einher.
Was sollte man nach einem Quallenstich tun?
Natürlich sofort raus aus dem Wasser, aber Ruhe bewahren und wenn nötig Hilfe anderer anfordern. Um die Nesselzellen zu inaktivieren, kann man Essig 1:1 mit Meerwasser gemischt auf die betroffenen Hautstellen gießen. Steht kein Essig zur Verfügung, optional nur Salzwasser zum Abspülen der noch vorhandenen Tentakeln benutzen.
Eventuell anhaftende Tentakelreste entfernt man am besten mechanisch, möglichst ohne sie mit den Händen zu berühren, zum Beispiel mit einem flachen Stein. Starkes Drücken sollte dabei vermieden werden, damit nicht weitere Nesselzellen platzen und aktiviert werden.
Keinesfalls sollten Süsswasser oder Alkohol über die betroffenen Stellen gegossen werden. Dies aktiviert die noch vorhandenen Nesselzellen.
Gegen die Schmerzen helfen Medikamente und Kühlung. Aber Achtung: Eiswürfel (Süsswasser) müssen in Plastik verpackt werden.
Vorsicht! Auch am Strand angeschwemmte Quallen sollten nicht berührt werden.
Wann sollte man einen Arzt aufsuchen?
Ist eine grössere Körperfläche von Quallenstichen betroffen, sollte man einen Arzt aufsuchen, denn die Haut kann bei sehr starken Toxinen wie bei einer Verbrennung reagieren, inklusive Narbenbildung. Allergiker sollten sich nach dem Kontakt mit Quallen auf jeden Fall an eine Praxis wenden.
In unserer Arztpraxis in Puerto de Andratx behandeln wir Patienten, die unfreiwillig in die Nähe von Quallen gekommen sind. In den meisten Fällen können wir unsere Patienten nach einem Gespräch, Entfernen der letzten Tentakelstücken und Gabe von Antihistaminika nach Hause schicken. Quallenstiche sind unangenehm, verlaufen aber üblicherweise glimpflich , wenn man einige Regeln der ersten Hilfe beachtet.